©1993 by =CO= Windler Was aus dieser Menschheit einmal werden könnte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (eine Endzeitvision) DIESES IST EIN BERICHT AUS EINER MÖGLICHEN ZUKUNFT DIESER MENSCHHEIT... DIESE ZUKUNFT IST NICHT VORHERBESTIMMT,DOCH KANN EINE SOLCHE ZUKUNFT SCHON SEHR BALD GRAUSAME WIRKLICHKEIT SEIN. *** DIESES SOLL EINE WARNUNG SEIN !!! *** ZEIGEND,WAS PASSIEREN WIRD,WENN ES NICHT UNS ALLEN GELINGT,EIN DENKEN IN DEN HÖHEREN EBENEN DER LOGIK ZU VERBREITEN AUF DEM PLANETEN ERDE. Wir schreiben das Jahr 611 n.LB. 611 Jahre waren vergangen,nachdem der Last_Blast über die Menschheit herein- brach und die damalige Kultur in nur zwei Tagen vollständig auslöschte. Alte überlieferungen berichten,daß früher eine für uns heute unvorstellbar hochentwickelte Zivilisation existiert haben soll;mit Menschen,die künstli- che Arbeiter schufen und mit wagenähnlichen Feuervögeln rund um die Erde fliegen konnten.Sie trugen denkende Kästen mit sich herum,die ihr ganzes Wis- sen enthielten. Dann habe der menschgemachte Blitz sehr viele Menschen getötet und ihre rie- sigen Wohntürme geschmolzen weil Menschen gegen Menschen gekämpft haben.Das Wort dafür war "Kriik".Die Menschheit hätte sich erholen können,doch der menschgemachte Blitz kam zurück und er tötete das Wissen in den denkenden Kästen und mit dem Wissen der denkenden Kästen erlosch das Leben ihrer Zivi- lisation.Viele Menschen mußten nun sterben,denn das Land war voll Gift vom menschgemachten Blitz und die denkenden Kästen konnten ihnen nicht mehr sa- gen,wo das Gift nicht war. All das ist Legende und Mythos;niemand weiß,wie wahr es ist. Diselbuss war erschöpft;ihm war furchtbar elend und seine Haut brannte.Er schleppte sich kriechend Über den ausgedorrten,rissigen Erdboden.Er hatte überall Abschürfungen,denn er trug ja nur einen Lendenschurz.Der asiatisch aussehende kleine Junge weinte;hätte er doch auf seine Mutter gehört. Immer wider sagte sie ihm:"Gehe niemals in die Verbotene Zone,da wirst Du contam-minijert." "Contam-minijert" wußte sie,war ein Wort aus der Sprache der alten Menschheit,weil viele Dinge der Überlieferungen Wörter der alten Zivilisation enthielten.Endlich erreichte Diselbuss ihr Dorf,es befand sich an einem trostlosen Ort,den der Dorfälteste "Chamm-Burk" nannte. Diselbuss schleppte sich zu der großen,quaderförmigen,grau bemalten Holzhüt- te,an der ein eckiges Holzschild mit dem Wort "HOSS-PITHALL" befestigt war. Er wußte,das war so ein Wort der alten Menschheit;es bedeutete sowas wie "Ort,wo man dich heilt".Er öffnete die Holztür und ging hinein.Ihm war etwas mulmig zumute,da er zum ersten mal hier war,doch er hatte keine Angst,denn er wußte ja,jetzt würde das Ritual der Heilung an ihm vollzogen,das dem wenigen überlieferten Wissen von der alten Zivilisation entstammte in der die Men- schen angeblich mehr als 70 Jahre alt werden konnten. Diselbuss schloß die Tür.Der lange,schmale Raum in der Hütte wurde durch ei- ne strohumflochtene Wand aus Bambuspfählen und einen schmalen Jutevorhang an der rechten Seite in zwei Räume geteilt.Der hintere Teil des Raumes lag im Dunkeln.Der "Heilende" erschien.Er trug einen weißen Jute-Anzug bestehend aus einer art Hemd mit einer kleinen Brusttasche links sowie einer weiten Hose. Der Mann ging zu einem großen Kasten an der linken Seite des Raumes und ent- zündete einige Kerzen und stellte sie in den Kasten. Der Kasten,das war ein pultförmiges Gestell aus strohumflochtenen Bambusstä- ben und groben Holzlatten.Er war ca. 3m lang und 1.7m hoch.Im oberen Aufsatz befanden sich die Fächer für die Kerzen,vor denen sich rußgeschwärzte,recht- eckige Glasscheiben befanden.In den Ruß waren seltsame,zackige Linienverläufe und fremdartigen Zeichen eingeritzt;auch ein Totenschädel in Naturgröße war auf einer der Scheiben zu erkennen.Die Scheiben waren z.T von außen grün oder orange bemalt worden und in Holzrahmen mit runden Ecken eingefaßt.Die eckigen Holzplatten am Kasten waren ebenfalls mit vielerlei rechteckigen Symbolen verziert und vom Kerzenqualm getriebene Windrotoren und Mobilees im Inneren erzeugte bizzarre Schattenmuster hinter den Glasscheiben. In der Mitte der Strohwand erkannte Diselbuss eine runde Öffnung von ca. 1m Durchmesser,die in einer langen,horizontalen Röhre aus Pfählen und Strohge- flecht zu enden schien.Vor der Öffnung stand eine seltsamme Liege - ganz aus rostigem Eisen und mit Rädern unten dran.Diselbuss hatte einmal gehört,daß diese Liege als Reliquie verehrt wurde,doch nun sah er sie zum ersten mal selber mit eigenen Augen. Vier Männer,die genauso gekleidet waren wie der Heilende,kamen hinter dem Vorhange hervor und stellten sich links und rechts neben die Öffnung.Sie tru- gen Trommeln und Pfeifen für die zeremonielle Musik. Der Heilende sprach:"Die Zeremonie soll beginnen.Heilige Musik des Thekknon! - Beginne! - Thekkno-Trex-Eins! So-Eeessied-Pauer-Steeschen!" Die Musiker begannen rythmisch zu trommeln und zu pfeifen."Boom - Boom - Boom..." - Eine risige Pauke wurde offenbar hinter der Strohwand im Takt ge- schlagen,denn die Trommeln der sichtbaren Musiker waren zu klein für einen solch tief wummernden Klang. Der Heilende stellte sich vor den Kasten und rief:"Thekk-Nicker bereit?" Ein weiterer,gleichartig gekleideter Mann kam hinter dem Vorhang hervor, setzte sich auf hölzerne Bank vor dem erleuchteten Kasten und sprach:"Thekk- Nicker ist bereit!" Der Heilende: "Thekk-Nicker - Soll das Wissen der Vergangenheit deine Hände führen! - das Wissen zur Erschaffung des Feuervogels - das Wissen der denkenden Kästen - Erlange Zugang zum Wissen der alten Zivilisation und errette dieses Kind! Dieses Kind war in der Verbotenen Zone! - Die bösen Dämonen haben es contam-minijert... Start - Deiekknossis!" Der Heilende legte Diselbuss mir dem Kopf zur Öffnung weisend auf die Liege und sagte:"Thekknon wird dir helfen - alles wird gut!" Der "Thekk-Nicker" berührte in rituellen Handbewegungen mehrmals ein Brett des Kastens,das mit Gitterlinien bemalt war,zwischen denen fremdartige Zei- chen standen.Plötzlich schrie der Thekk-Nicker "Alarrm! - Nehmt Diselbuss das Armband ab;ein Stück Metall in der Zeremonie der Deiekknossis würde den Zorn des Thekknon heraufbeschwören - und Diselbuss müßte sterben!" Der Heilende entfernte den Armreif und sagte "Oh-Keh!". Die Trommeln verstummten und auf einem Dudelsack-ähnlichen Instrument wurde ein langsam ansteigender Ton gespielt.Diselbuss glitt plötzlich,zusammen mit dem Oberteil der Liege,sehr langsam auf die Öffnung zu;über ein Hanfseil wurde er offenbar von Männern hinter dem Verschlag langsam hinneingezogen. Das Oberteil der Liege glitt auf einen Tisch,der den Boden der Röhre bildete, während das Eisengestell mit den Rädern vor der Strohwand stehen blieb. Der Heilende gab ein Handzeichen - und ein immer schneller werdendes,rythmi- sches Getrommel setzte ein.Der Thekk-Nicker schrie "Pauer!" - die Musik stoppte augenblicklich.Er berührte erneut das seltsame Holzbrett und sang da- bei seltsam monoton "Bipp Bipp Bipp Biiibuuup" und holte einen Spielwürfel aus seiner Hemdtasche.Er warf den Würfel geräuschvoll in eine an dem Kasten befestigte,schwarze Blechschale und sagte dann mit ernster Stimme "Positiv!". Alle machten ein sehr ernstes Gesicht.Die Musiker verschwanden leise hinter dem Vorhang.Der Heilende sprach zu dem Jungen in der Röhre:"Ich hoffe mit dir! - Möge Thekknon dein Leben erretten!" Plötzlich schrie der Thekk-Nicker "Skall-Pell!" und holte einen kleinen,krum- men Dolch aus seiner Hemdentasche.Hinter der Strohwand hörte man nur noch "Oopeh bereit!" und der Thekk-Nicker trat mit dem Dolch hinter den Vorhang... :( Ende? - Überleben? :) An die Kinder des Cyberzeitalters... Bitte versteht diese kleine Geschichte als eine Warnung vor dem,was aus un- serer Kultur sehr leicht einmal werden kann,wenn es uns allen nicht gelingt, unsere Vernunft ebensoweit zu entwickeln,wie unsere Technik. Erkennt,daß wir alle diese eine Chance nutzen können und müssen,um eine wirk- liche Zivilisation aufzubauen,in der Brutalität und Gehirnzerstörung geächtet wurden und ganzheitliches Denken zur Grundlage jeder menschlichen Entschei- dung geworden ist.Durch die Logik der Kybernetik können wir lernen,auch weiße Wissenschaftler von der Notwendigkeit ganzheitlichen Denkens zu überzeugen und so die Grundlagen einer erstrebenswerten Zukunft zu erschaffen.