Die bekanntesten Marken sind GyroTwister und PowerBall, doch gibt es viele weitere {Bushido Ball, Spin Ball, Orion Ball, Grip Superball, Space Ball, Dynabee etc.}, von denen einige wesentlich billiger sind als erstere. Dieser Testbericht befasste sich in seiner Urversion (vom 02-07-12) vor allem mit dem Produkt "Bushido Ball", doch besitze ich mittlerweile auch 2 Versionen des "Orion Ball", von denen eine möglicherweise eine Billigversion des "PowerBall" ist.
Ein normaler GyroTwister oder PowerBall kostet (ohne Mengenrabatt) auf den jeweiligen Websites mindestens 20 EUR. Mein Exemplar namens "Bushido Ball" fand ich bei Karstadt für nur 6.49 EUR. Später entdeckte ich im "Real" Kaufhaus im Bremer Weserpark für 4.99 EUR den "Orion Ball". Auf einem riesigen Wühltisch lagen auch u.a. 2 verschiedene Kartontypen mit Aufdruck "PowerBall" (7.99 EUR?, einer war Marke DynaFlex?), wobei die meisten Geräte ausgepackt und ohne Anleitung wüst durcheinander in beliebige der Kartons zurückgestopft waren; 95% der Geräte trugen den Aufdruck "Orion Ball". Ich kaufte daher (in 2 "Orion Ball"- Kartons verpackt) ein blau- gelbes Gerät mit Aufdruck "ORION BALL Spin & Twist" (auf dem schwarzen Gummiband) und ein ähnliches Gerät mit minimal rundlicherer Gehäuseform ohne Gummiband- Aufdruck, das im Aussehen dem Photo auf dem "Orion Ball"- Karton mehr entspricht, das aber auch ein falsch verpackter PowerBall gewesen sein kann da nur sehr wenige hiervon herumlagen. Da es so viele Varianten solcher Geräte gibt, werde ich das Objekt im Folgenden als "Wuchtbrumme" oder einfach "Gerät" bezeichnen wenn um allgemeine Erklärungen geht die für viele Typen gemeinsam gelten.
Zunächst muss ich anmerken, das ich ca. 53 kg wiege und als erleuchteter Yogi jegliche Formen von Bodybuilding und rohem Kraftsport verachte die der Heranzüchtung von Brutalitätsbeulen (widernatürlich großer Muskeln) dienen, denn der Mensch des Cyberzeitalters braucht für sein Überleben nicht mehr die Fähigkeit, mit bloßen Händen ein Mammut erwürgen zu können. Stattdessen muss die Ächtung der Brutalität zuvörderstes Ziel dieser Menschheit sein da aufgrund der destruktiven Macht der Technik heute der Einzelne zur Gefahr fürs Überleben der menschlichen Rasse geworden ist. Die Züchtung machohafter Gewaltgeschwüre ist dabei nur hinderlich, daher interessiert mich die Effektivität des hier beschriebenen Geräts als Taschenhantel zur Vergrößerung sichtbarer Muskeln kaum.
Da ich als Programmierer, Videospieler und Elektronik- Musiker sehr viel auf Tasten aller Art drücke, und in Computerzeitschriften ein ähnliches Gerät (GyroTwister) auch als Mittel gegen Tippschmerzen (RSI/ Mausarm) empfohlen und in höchsten Tönen gelobt wurde ("macht süchtig"...) war ich trotzdem fasziniert das seltsame Ding mal auszuprobieren, und so kaufte ich mir anfangs den "Bushido Ball" für erträgliche 6.49 EUR in der Computerabteilung bei Karstadt in Hamburg.
Für typische Teleshop- Fitnessgeräte wie "Bauchweg- Trainer", "Abslider", um die Ohren fliegende Expander und ähnlichen Plastikschrott, der laut erlogener Werbe- Worthülsen "mit nur 2 Minuten täglich Oberarme wie Arnold Schwarzenegger" machen soll habe ich als Yogi normalerweise wirklich nichts übrig. Sympathisch am "Bushido Ball" erschien mir daher auch, dass auf der Verpackung nichts maßlos Übertriebenes versprochen wird, sondern nur: "für einen festen Händegriff bei Vorstellungsgesprächen.", "für eine Zurschaustellung des Unterarmmuskels." (na ja), "für gutes Handling mit Joysticks!?!, Tennis- oder Golfschlägern, oder, oder...", "benötigt keine Batterien, nur Koordination und Gefühl.", "Geschwindigkeiten von über 8000 Umdrehungen pro Minute.", "entfaltet unglaubliche Kräfte und summt wie eine Horde Mücken.", wobei die sehr knappe Anleitung auf dem Karton teils witzig geschrieben ist (dazu später mehr). Das Gerät selbst nennt sich dabei bescheiden "Bushido Ball - Das Sportspielzeug (limitierte Auflage)".
Das Gerät besteht aus einer ca. Tennisball- großen, durchsichtigen Plastik- Hohlkugel, welche unten zu 1/4 offen ist und in deren Inneren ein Plastikrotor (Schwungrad mit ca. 200g schwerem Metallkern) per Metallwelle drehbar gelagert ist. Das Gerät wird in der Hand gehalten und durch Umwickeln und Rausziehen einer Kordel wird der Rotor in Drehung versetzt (wie bei einem alten Spielzeugkreisel). Entlang ihres Äquators besitzt die Kugel innen eine umlaufende Plastiknut, in der sich die Welle des Rotors bewegen und abrollen kann. (Den Rotor umgibt entlang des Äquators noch ein Distanzring aus Plastik.) Wenn die Drehachse eines rotierenden Kreisels geneigt wird, übt seine Fliehkraft eine Gegenkraft im 90°- Winkel zur Neigerichtung aus (genannt Präzession), welche ihn aufzurichten versucht. (Dies ist z.B. der Grund warum man beim Fahrrad fahren nicht umkippt, obwohl man auf einem stehenden Fahrrad sehr leicht umfällt.) Wenn man das Gerät in der Hand neigt, kann der laufende Rotor daher nur entlang der Nut ausweichen und übt dabei eine Gegenkraft auf das Gehäuse aus, die der Benutzer in der Hand spürt. Da die Kraft die mitrotierende Welle verkantet und so gegen "Boden" und "Decke" der Nut presst, kann sie darauf abrollen sodass der Rotor sich entlang der Nut dreht (zusätzlich zur Eigenrotation). Ließe man es dabei, würde der Rotor durch Reibung immer langsamer werden und irgendwann stehenbleiben. Das Besondere des Mechanismus ist nun, das der Benutzer durch wiederholtes Neigen des Gehäuses den Rotor immer weiter beschleunigen kann, da die per Hand durch Neigungswinkeländerung gegen die Präzessionskraft ausgeübte Kraft auf die Nut die Welle darin sozusagen "bergab" abrollen lässt und somit (ähnlich als würde man unter einem stehenden Autoreifen den Teppich wegziehen) sie immer stärker in Drehung versetzt. Die Geschwindigkeit kann dabei auf etliche 1000 Umdrehungen pro Minute anwachsen, wobei die Kreiselkräfte die Hand kräftig durchschütteln. GyroTwister wirbt damit, dass ihr Produkt bei 10000 Upm Kräfte wie eine 15 kg- Hantel erzeugen würde. PowerBall behauptet sogar noch etwas mehr, doch ist die maximal erzeugte Kraft proportional zur aufgewendeten Armkraft des Nutzers, daher braucht niemand Angst haben dass ihm das Ding die Hand bricht oder... Auweia - Das geht ja in die Bildröh... *RUMMS* ;-)
Mein Bushido Ball hat ein grün- durchsichtiges Plastikgehäuse mit gelbem Rotor und blauer Startkordel (ähnl. Schnürsenkel). Den GyroTwister gibt es in mehreren Farbkombinationen. Anders als z.B. GyroTwister und PowerBall hat der Bushido Ball nicht das schwarze Gummiband entlang seines Äquators, das als Rutschstopper ein Entgleiten aus der Hand verhindern soll (Runterfallen verträgt er nicht); ich hatte mit dem Festhalten jedoch noch keine Probleme. Meine beiden "Orion Ball"- Versionen haben ein blau- durchsichtiges Plastikgehäuse mit gelbem Rotor, roter Startkordel (ähnl. Schnürsenkel) und ein schwarzes Gummiband. Sie sind dabei etwas größer und aus dickerem Plastik als der Bushido Ball.
Auf der GyroTwister- Site gibt es als kostenlosen Download sogar ein Drehzahlmesserprogramm für PC, der die Drehzahl am Laufgeräusch heraus hören soll. Obwohl Leute behaupten dass dieses auch mit Nachbauten fkt., habe ich es auf meinem PC mit dem Bushido Ball bislang nicht zum Laufen gekriegt. Obwohl der blaue Kreis aufleuchtet, reagiert es nicht auf Töne. Evt. liegt das daran, dass meine alte Soundkarte (SoundBlaster AWE64 Value) beim Samplen immer einen DC- Offset im Signal überträgt, der auch in diversen Musikprogrammen Knackser am Sampleende u.ä. Probleme macht. Mit meinen "Orion Ball"- Versionen habe ich es noch nicht ausprobiert, doch sind beide deutlich leiser und brummen eher, während der Bushido-Ball laut heult. Auch einen Übungstimer für PC gibt es auf der Site www.gyrotwister.de zum Download.
Mittlerweile scheint auch der Anbieter des ursprünglichen PowerBall von GyroTwister aufgekauft worden zu sein, denn die Website www.powerball.de führt umgehend zur GyroTwister- Site. Den PowerBall gibt es sogar mit eingebautem Dynamo (leuchtet rot im Betrieb) und eingebautem digitalen Drehzahlmesser; die Kehrseite dieses teuren Gimmicks ist jedoch dass der Rotor magnetisch ist (wird auch beim GyroTwister im FAQ behauptet); man darf ihn daher nicht neben magnetische Datenträger legen und auch der im Betrieb direkt ins Nervensystem induzierte Elektrosmog solcher Versionen dürfte vermutlich eher schaden denn einen therapeutischen Nutzen haben (obwohl anderswo spezielle pulsierende Magnetfelder auch gegen Rheuma etc. medizinisch verwendet werden). In einem Karstadt in Hamburg habe ich mal kurz ein solches Exemplar ausprobiert (kostete 24 EUR?); es war orange- gelb, hatte ein klares (Silikon-?) Gummiband (mit weißem Aufdruck "PowerBall"?) und auf Oberseite eine LCD- Anzeige. Seitlich am Rotor saß eine sichtbare Magnetscheibe (schwarzer Ring mit Metall). Es war aus recht dickem Acryl und lief im Betrieb sehr ruhig und leise, beschleunigte aber nur langsam, wobei rote LEDs im Rotor mit konstanter Helligkeit leuchteten. Mein Bushido Ball und meine beiden "Orion Ball" Versionen sind glücklicherweise unmagnetisch. (Bei "Real" lag auch ein blau- gelbes Gerät in dessen Oberseite ein kantiges Loch klaffte - anscheinend war sein Gehäuse für Drehzahlmesser vorgesehen aber dieser (oder bloß eine Abdeckplatte?) fehlte und ich sah auch keinen Magnetring.)
Mit dem Beschleunigen scheinen einige Leute extreme Schwierigkeiten zu haben, denn ohne bleibt er nach ca. 30s wieder stehen. Beim Bushido Ball liegt das vielleicht auch an dem uneindeutigen Piktogramm auf der Verpackung, das nur von "rotierender Bewegung" spricht. (Ich weiß nicht wie gut das bei anderen Geräten erklärt ist.) In Wirklichkeit ist der Trick nicht Rotation (gleichmäßiges Bewegen auf einer Kreisbahn in einer Ebene (wie beim Fenster putzen) bringen garnichts), sondern gleichmäßige Kipp-/ Schwenkbewegungen. Eine weit korrektere Beschreibung wäre daher eine "kegelförmige" Bewegung aus dem Handgelenk - wenn man das beachtet ist der Start sehr einfach. Es reichen dabei schon Bewegungen sehr kleiner Amplitude um die Wuchtbrumme immer weiter auf Trab zu bringen, daher braucht man sich auch nicht vor Handgelenksüberlastung fürchten. Man muss etwas mit der Bewegung mitgehen die das Gerät von sich aus macht. Ob man es richtig macht spürt und hört man deutlich; bei falscher Bewegung klackert der Rotor nur in der Nut umher anstatt abzurollen.
Das summt, das dröhnt und vollführt eine seltsame eiernde Bewegung, die Deinen Arm sanft aber energisch im Kreis bewegt - gleichzeitig vibriert die Kugel dabei in der Hand und man spürt wie deren seltsam dröhnende Kraft langsam durch den ganzen Körper rauscht. Die Bewegung ist dabei recht organisch und ähnelt etwas dem Gefühl, als wenn Du mit einem Handmixer mit Knethaken zähen Kuchenteig rührst. Das Beschleunigen ähnelt irgendwie dem Drehen am Schraubknauf einer riesengroßen Pfeffermühle. Bei hoher Drehzahl erinnert die Gegenkraft stark an einen Force- Feedback- Joystick. Auf niederen Drehzahlen hat das Gerät etwas meditatives ansich - die kreisende Bewegung stellt einen Sync für die Gehirnwellen dar, und auch das monotone Geräusch erinnert etwas an australische Didgeridoo- Musik (bei der bekanntlich ebenfalls körperliche Vibrationen als Sync die Meditationswirkung unterstützen).
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Vibrationen der Wuchtbrumme das Nervensystem dejustieren - auf jeden Fall fördern sie die Muskeldurchblutung enorm und machen warme Hände, und hinterher fühlt sich die Arme sehr "leicht" an (obwohl das evt. nach Hantieren mit gewöhnlichen Hanteln oder schweren Lasten auch der Fall wäre). Auf jeden Fall ist es etwas gewöhnungsbedürftig (man fühlt sich etwas wie Presslufthammer- B.B.B.B.Bernhard), aber Vibrationen machen als Trainingsgerät Sinn (siehe unten).
"Die unglaubliche Geschichte um das vergessene SpielzeugIch weiß nicht, in wie weit diese Geschichte war ist. Das Dooyoo- Mitglied "Oberon99" behauptet stattdessen in seinem Artikel über den PowerBall "Popeye's Geheimnis" , dass der Atomraketenfreak Wernher von Braun 1957 von der US- Baseball- Liga zur Entwicklung eines Trainingsgeräts beauftragt wurde, es aber nie in Serie gegangen wäre weil man sich nicht über die Größe einigen konnte. Später hätte die NASA es als Trainingsgerät für Astronauten gegen Muskelschwund wiederentdeckt und das heutige Patent des PowerBall (hoffentlich ohne eingebaute Atomsprengköpfe ;-) ) wäre auf einen Mr. Chuang aus Taiwan zugelassen. Es ist seltsam, das auf sowas altem heute überhaupt noch ein Patent drauf ist, aber vermutlich bezieht es sich entweder auf die konkrete Herstellungsmethode oder den Dynamo und Drehzahlmesser des PowerBall. Die Beziehung von Wernher von Braun zu Kreiseln macht jedenfalls Sinn, da Gyroskope (3-dimensional drehbar aufgehängte Kreisel) in Flugkörpern zur Lageerkennung für automatische Navigation sehr wichtig sind.Die Entstehung des ersten "Fliehkraft- Balls" reicht bis in die Anfänge der ersten Raketenversuche zurück. Ein enger Freund des in Amerika lebenden deutschen Ingenieurs Professor Wernher von Braun verbrachte neben der Weltraumforschung auch viel Zeit mit Baseball. Angetrieben von der Idee beides miteinander zu kombinieren, entwickelten beide Wissenschaftler in ihrer Freizeit ein Spielzeug, welches sowohl die physikalischen Gesetze anschaulich demonstriert, als auch jedem Baseballspieler einen hammerharten Abschlag und einen verdammt schnellen Curve- Ball (angeschnittener Flugball) antrainieren sollte. Anfang der 50er war der "Fliehkraft- Ball" in aller Munde bzw. Hände, verlor jedoch aufgrund der zunehmenden Computerisierung in den späten 60er etwas an Popularität.
Nach intensiver Recherche intensiver mündlicher Überlieferungen tauchten die Konstruktionspläne in einem verlassenen Archiv wieder auf, und verhalfen der großartigen Erfindung, genannt BUSHIDO- BALL zu einem sagenhaften Comeback"
Hinzuzufügen ist ein weiteres historisches Gegebenheit von der "anderen Seite" des kalten Kriegs, nämlich das es bei sowjetischen Spitzensportlern als eines der bestgehüteten Geheimnisse galt, dass sie zum Muskelaufbau elektrisch vibrierende Trainingsgeräte verwendeten, welche durch die Vibration angeblich ohne große Kraftanstrengung das Muskelwachstum stimulieren sollten (und Muskelkater verminderten?). Es ist unklar wie effektiv diese Vibratoren wirklich funktionierten, oder ob sie hauptsächlich als offenes Geheimnis und Alibi für real durch systematisches, illegales Doping erzielte Leistungen herhalten mussten. (Bei DDR- Sportlern wurde systematisches Doping jedenfalls nachträglich bewiesen.) Tatsache ist jedenfalls das heutzutage gegen Osteoporose (Knochenschwund) vibrierende Trainingsgeräte offiziell eingesetzt werden um die Knochendichte zu erhöhen. Da auch der Bushido Ball und ähnliche Wuchtbrummen starke, durchblutungsfördernde Vibrationen erzeugen (was gegen Knochenschwund bei Astronauten Sinn machen würde), passt er damit auch in die Tradition jener russischen Trainingsgeräte.
Sinnvoller kann die Wuchtbrumme als Meditations- und Entspannungsgerät (z.B. gegen Mausarm) genutzt werden indem man sie recht langsam laufen lässt und sanft mit der Bewegung mitgeht. Zu Beginn kann man gut versuchen sie 1x mit Kraft hochzupowern und dann langsam "downzusyncen", d.h. langsamer zu werden um Muskelverspannungen abzubauen und sich dann nur noch auf das monotone Dröhnen zu konzentrieren.
[Wer sich für meditative, ungewöhnliche Geschicklichkeits- / Koordinationsspiele mit kreisenden Objekten interessiert, sollte auch unbedingt mal das von mir programmierte PC-Flipperspiel "Jimmy das Gummipferd" (basierend auf genialer 1950er Flippertechnik) ausprobieren - kostenlos zum Download auf meiner Homepage: http://www.informatik.fh-hamburg.de/~windle_c/index.html Mit seinem ungewöhnlichen Spielprinzip macht dieser Flipper mindestens ebenso "süchtig" ;-) wie die Wuchtbrumme und ist dabei noch weit schwieriger zu meistern.]
Auch für Leute die nicht wissen was sie bei Stress mit ihren Händen machen sollen (und so z.B. im Büro zum Zerbrechen von Kugelschreibern oder Zerknüllen von Papier neigen) könnte die Wuchtbrumme als Handschmeichler und Kraftableiter geeignet sein (unkontrolliert gewalttätige Wutausbrüche bekommen ihr jedoch nicht).
Für Koordinationstraining kann man z.B. versuchen das Gerät so langsam wie möglich rotieren zu lassen ohne dass es stehen bleibt oder klackert. Besonders wenn man kein Beidhänder ist kann man so seine "schlechtere" Hand damit gut trainieren. Auch das Wechseln der Hand ohne dass es stehen bleibt ist eine gute Übung.
Auch als Massagegerät ist das Gerät geeignet, indem man die laufende Wuchtbrumme mit ihrem Gehäuse (nie mit dem Rotor - das tut weh) oder die von ihr in Bewegung gesetzte Hand gegen den Körper drückt. Wichtig ist allgemein, bei hoher Drehzahl den Rotor nicht zu berühren, da das (trotz glatter Oberfläche) evt. üble Schürfwunden hinterlassen kann. Anwender eines bioenergetischen Tranceanzugs aus Latex sollten ebenfalls sehr aufpassen dass der laufende Rotor der Wuchtbrumme auf keinen Fall mit ihm in Kontakt kommt, da der Rotor durch Schleifmaschinen- ähnliche Wirkung das hochempfindliche Material des teuren Psychedelikgeräts schwer beschädigen kann.
Dies ist die Original- Anleitung auf dem Karton meines Bushido Balls. Da sie recht originell formuliert ist möchte ich sie hier wiedergeben:
Ein paar nützliche Tips zur Handhabung des Bushido- Balls!Besonders der 5. Punkt ist etwas sehr wage. Auf dem Karton steht zudem "CE Age: 10 to adult". Ich würde sagen dass das Gerät prinzipiell auch für Kinder geeignet ist, allerdings ist für bestimmungsgemäße Verwendung eine gewisse Handgröße notwendig, was wohl "geeignet ab 14 Jahren" ausdrücken soll. Kleinkinder sollten sicher nicht damit rumspielen da das Gerät bei Missbrauch sehr leicht kaputt geht und vom laufenden Rotor etwas Verletzungsgefahr ausgeht (Schürfwunden, verklemmte Haare, Dreck in die Augen); er ist aber deutlich ungefährlicher als z.B. spitze Scheren, Messer oder Nadeln. Da der Mechanismus auf Kinder sicher eine starke Faszination ausübt, sollte man Kinder unter 8 damit höchstens in Gegenwart Erwachsener handtieren lassen und das Gerät ansonsten vor ihnen wegschließen. (Ich habe als Kind jedoch sogar mechanische Uhren auseinander genommen und dabei so manche Stahlfeder in die Fresse gekriegt - ich habe trotzdem einiges dabei gelernt und lebe immer noch.)1] Es könnte etwas heiß werden, wenn man versucht den Ball während einer High- Speed- Rotation mit den Fingern zu bremsen.
2] Obwohl der Bushido- Ball parallel zur Raumfahrt entwickelt worden ist und eine Menge physikalischer Kräfte auf ihn wirken, sollte der Ball niemals den gravimetrischen Kräften ausgesetzt werden oder einfacher: nicht fallen lassen.
3] Wasser und Dreck knirschen zwar im ersten Augenblick schön, zerstören aber das magische Innenleben des Bushido- Balls.
4] Intensive Benutzung des Bushido- Balls fördert die Hand- Kopf- Koordination, bei zu intensiver Benutzung kann alles mögliche passieren...
5] Der Bushido- Ball ist geeignet ab 14 Jahren, man kann ihn natürlich auf die eine oder andere Weise schon vorher benutzen.
Auch auf dem Karton des Orion Ball stehen markige Sprüche wie: "Hast du IHN einmal in der Hand, lässt ER dich nicht mehr los." und "Warnhinweis: Es wird vermutet, dass die Benutzung des ORION-Ball's süchtig macht!" Der Orion Ball wird vertrieben von der "STAMM Sport & Freizeit GmbH" in D-51629 Gummersbach, Telephon 02261-547-0, E-Mail: info@Stamm-online.de
Meine beiden "Orion Ball" Versionen sind aus dickerem Plastik und laufen daher wesentlich ruhiger und leiser als der Bushido Ball, wobei der ohne Aufdruck (= PowerBall?) etwas langsamer beschleunigt und weniger vibriert, sodass er fast nur reine Präzessionskraft wirken lässt. Alle 3 Wuchtbrummen liegen wg. verschiedener Vibrationen sehr unterschiedlich in der Hand (könnte man garantiert bei "Wetten Dass" blind erkennen), wobei gerade beim Orion Ball verschiedene Exemplare in ihrer Unwucht extrem unterschiedlich ausfallen können; ich hatte bei "Real" unzählige durchprobiert und jene ausgesucht, die mir am besten gefielen. Während der Bushido Ball recht laut heult (was z.B. beim Fernsehen stört), geben die beiden anderen Wuchtbrummen nur ein sanftes Brummen von sich.
Auch sollte man das Gerät nicht so betreiben dass es unnötig klackert (d.h. insbesondere nicht bei hoher Geschwindigkeit loslassen), da sonst die rasende Metallwelle des Rotors mit voller Geschwindigkeit und Wucht in der Plastiknut herumhämmert und wie ein Schlagbohrer Dellen hinein schlägt. Das Ergebnis ist jede Menge Abrieb, und wenn der in der Nut verbleibt gibt es noch mehr Lärm und Geklacker, da jeder vorhandene Abrieb wie Sand im Getriebe wirkend weiteren hinterlässt.
Um Abrieb zu entfernen, kann man es gelegentlich mit warmem Leitungswasser und Spülmittel auswaschen - dann mit klarem Wasser nachspülen und gut trocknen lassen damit nichts rostet. Das Gerät kräftig auf Touren bringen dürfte die Achse erwärmen und so die Verdunstung beschleunigen.
Von der Empfehlung der GyroTwister- Site, den GyroTwister mit Waschbenzin auszuspülen kann ich nur dringend abraten, denn 1. sind die Dämpfe von Waschbenzin gehirnzerstörend und 2. kann ich mir kaum vorstellen das klarer, harter Kunststoff (Acryl oder Polystyrol?) eine derart harte chemische Keule unbeschadet überlebt - besonders bei einem anderen Fabrikat als GyroTwister sollte man dies auf keinen Fall versuchen, denn i.a. wird klarer, harter Kunststoff nämlich selbst von gewöhnlichem Isopropanol (dem harmlosesten Lösemittel) angegriffen und dadurch matt und rauh. Auch von Gummiteilen sollte man Lösemittel dringend fernhalten da sie sich auflösen oder spröde werden können. Evt. bestände sogar Brand- und Explosionsgefahr falls jemand den GyroTwister mit unverdunsteten Lösemittelresten drin zu benutzen versucht.
Meine beiden "Orion Ball" Versionen (einer = PowerBall?) geben hingegen nur ein leises Brummen von sich, das kaum ernsthaft stören dürfte. Vermutlich dämpft das dickere Plastikgehäuse die Töne, während es beim Bushido Ball geradezu wie eine Glocke zum Dröhnen angeregt wird.
Das Dooyoo- Mitglied Oberon99 behauptet dass das "Original" aller Wuchtbrummen der PowerBall wäre (nicht der übermäßig beworbene GyroTwister) und dass dieser wg. guter Auswuchtung deutlich runder liefe als die anderen. Sein Bushido Ball wäre ihm hingegen nach nur 30 min Betrieb sogar fast auseinandergebrochen (Verletzungsgefahr) und hätte die mieseste Qualität dieser Geräte. Das Ciao- Mitglied "r.j.s." behauptete, er hätte in einem Karstadt den Bushido Ball für nur 3 DM (1.50 EUR) gekauft (meiner kostete stolze 6.49 EUR) - es stand allerdings nicht dabei ob das irgendeine 1tages- Sonderaktion oder gar der Ausverkauf einer schließenden Filiale war (falls nicht, lässt es die Gewinnspannen der übrigen Hersteller erahnen) - jedenfalls hätte eines dieser Exemplare nach Sturz aus nur 30cm Höhe einen Sprung bekommen. Möglicherweise hat der Bushido Ball daher tatsächlich den stärksten Verschleiß; das Gehäuse ist jedenfalls etwas kantiger und hat deutlich schmaleren Rand als GyroTwister, Orion Ball oder PowerBall. Ob er auch durch schlechte Auswuchtung besonders stark verschleißt und lärmt ist unklar; das starke Vibrieren zeigt jedoch das sie nicht optimal ist. Mein beschrifteter Orion Ball vibriert jedenfalls ähnlich stark, und auch für die Massagewirkung sind Vibrationen gut - ich bevorzugte ihn deshalb gegenüber meinem unbeschrifteten Exemplar (= PowerBall?), das nur wenig vibrierte und hauptsächlich Seitenkräfte erzeugte. Mittlerweile scheint es jedoch umgekehrt zu sein (oder hatte ich bloß beide verwechselt?). Beim GyroTwister haben diverse Leute geschrieben dass er erst nach einem Stoß oder Sturz laut geworden wäre - mein Bushido Ball war es jedenfalls schon immer und auch beim Starten hört man grundsätzlich ein Knirschen solange der Rotor nur langsam in der Nut kreist und nicht perfekt abrollt. Ich gehe mit meinem Bushido Ball jedenfalls möglichst vorsichtig um und hoffe dass er trotz Schwächen lange hält. Und die beim GyroTwister viel beworbene 24 monatige Garantie gilt dank EU- Vorschrift mit Sicherheit genauso bei allen Konkurrenzprodukten.
Da etliche fast baugleiche Geräte zu extrem unterschiedlichen Preisen angeboten werden, sollte man sich sehr überlegen wieviel man ausgeben will, und man sollte zur Vermeidung von Elektrosmog (und kaputten Disketten) eher einem Gerät ohne Magnet im Rotor den Vorzug geben. Meine beiden "Orion Ball" Versionen (der unbeschriftete = einfacher, unmagnetischer PowerBall?) laufen deutlich leiser und wirken robuster. Auch Oberon99 behauptete dass der PowerBall am besten ausgewuchtet sei, wobei er die teure Originalversion mit Magnet im Rotor beschreibt. Je besser ein Gerät ausgewuchtet ist, desto weniger Lärm macht es vermutlich auch und umso weniger nutzt sich die Nut ab, doch ist es wegen zu geringer Massagewirkung fraglich ob ein völlig unwuchtloses Exemplar wirklich erstrebenswert wäre.
Trotz aller Schwächen würde ich den Bushido Ball für 6.49 EUR noch weiter empfehlen, sofern er nicht als Kraftsportgerät eingesetzt werden soll - wegen des röhrenden Heultons allerdings nur dann wenn man den Sound mag und ihn z.B. vor allem als meditatives Entspannungsgerät betrachtet. Den Bushido Ball sollte man auf jeden Fall im Laden kurz ausprobieren und gründlich auf etwaige Sprünge im Gehäuse untersuchen, da von von einem im Betrieb auseinanderbrechenden Exemplar (wie Oberon99 behauptete) Verletzungsgefahr ausgeht. Auch den fehlenden Gummiring ums Gehäuse könnte man bei Bedarf selbst nachrüsten (Stück von Fahrradschlauch oder Gummihandschuh) um die Kugel besser festhalten zu können. Da der Bushido Ball etwas kleiner ist als die meisten Konkurrenzprodukte, dürfte es auch für Leute mit kleinen Händen gut geeignet sein.
Der "Orion Ball Spin & Twist" mit beschriftetem Gummiring ist für 4.99 EUR sein Geld definitiv wert; er ist deutlich leiser und massiver als der Bushido Ball und macht einen auch in der Praxis recht brauchbaren Eindruck. Allerdings ist die Exemplarstreuung sehr hoch, sodass sich verschiedene Exemplare in der Unwucht (also Vibrationsstärke und evt. Geräusch) erheblich unterscheiden. Vor dem Kauf sollte man im Geschäft daher unbedingt verschiedene Exemplare ausprobieren um ein angenehmes Exemplar zu finden. Jene unbeschriftete Version (= Billigversion des PowerBall?) ist für 4.99 EUR auch ok; für 7.99 EUR (Preis des PowerBall bei "Real") wäre sie mir hingegen zu teuer, da sie sich bis auf anfangs etwas schwächere Vibrationen (bei meinem Exemplar) kaum vom beschrifteten Orion Ball unterscheidet und wenig Vibrationen auch den Massageeffekt verringern. Die zunächst schwachen Vibrationen meines Exemplars scheinen nach etwas Gebrauch jedoch sogar stärker geworden zu sein als die des Orion Ball, was ich allerdings als positiv empfinde. (Er ist weiterhin angenehm leise.)
Dass für viel beworbene "Marken"- Konkurrenzprodukte sogar 20 EUR verlangt wird, erscheinend mir bei einem solch simpel aufgebauten Plastikspielzeug (Technik ähnelt Jojo) extrem überteuert, da der Orion Ball hinreichend leise und solide wirkt und auch vom Gehäuse her mit GyroTwister und Original PowerBall nahezu identisch zu sein scheint. (Der bei teuren Geräten vorhandene Dynamo ist ein bloßer Gag und wegen E-Smog eher als Nachteil zu bewerten.)
positiv:
kleiner genialer meditativer Handschmeichler/ Sportspielzeug, gegen
Mausarm (RSI) wirksam & vielseitig nutzbar, fühlt sich stark an
(rumort in der Hand wie ein Lichtschwert aus Star Wars), fördert Durchblutung,
als Sportgerät angenehmer als Hantel, selbstregulierende Gegenkraft
negativ:
bei Bushido Ball: {laut dröhnender Heulton, starker Verschleiß
(speit Späne)} allgemein: {zerbrechlich, schwer zu säubern, benötigt
etwas Geschick, Ungeschick fördert Verschleiß, bei Missbrauch
Muskelkater ;-) }
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